Christine Falk kuckt nicht – sie sieht. Mit offenen Augen durchstreift sie die Welt, was in diesem Fall wörtlich zu verstehen ist. Die Motive für ihre Bilder findet sie sowohl in ihrer Berliner Nachbarschaft als auch bei Arbeitsaufenthalten vorzugsweise in Fern­ost.

Nicht das Festhalten romantischer Reise­eindrücke oder lebhafter Straßenszenen soll hier praktiziert werden. Es scheint, als habe Christine Falk keine Lust auf Neben­säch­liches, auf Zierat. Mit beinahe gnadenloser Konsequenz befreit sie jedes Bild von vermeintlich Störendem. Ist sie auf der Suche nach dem Wesentlichen? Nur vereinzelt deuten Details als Relikt darauf hin, dass das konstruktivistisch anmutende Arran­gie­ren von Farbflächen alles andere als gegenstandslos ist.

Wieviel Genauigkeit brauchen wir zum Erkennen des Motivs? Wann folgen wir der Abstraktion ins Kontemplative?

Christine Falk sieht diese Ambivalenz und jongliert geschickt damit.

 

Frank Buchholz