Ach – schon wieder Schwarzweiß-Fotos. Dieser häufig unternommene Versuch, dem realistischen Abbild des Echten durch Entzug der Farbigkeit eine künstlerische Prägung zu verleihen.
Solch Eindruck entsteht leicht beim flüchtigen Blick auf Susanne Knaacks Bilder. Das genauere Hinsehen offenbart jedoch die Malerei und die völlige Gegenstandslosigkeit. Was so eindeutig schien, droht sich nun meiner Betrachtung zu entziehen. Meine assoziative Reise ist uferlos und findet mal hier, mal dort Halt. Selbst oben und unten sind nicht immer eindeutig, das malerische Spiel mit Farbe und Leinwand ist wesentlich. Hier zeigen sich Parallelen zu den Arbeiten ihres Lehrers Georg Baselitz.
Gleichzeitig beteuert Susanne Knaack sowohl ihr eigenes Unvermögen, ein Bild exakt nach ihren Vorstellungen entstehen zu lassen, als auch ihre immer währende Freude daran, dem Entstandenen Bilder zu entlocken. Ständig liegen zwei unbändige Mächte im Wettstreit: der Zufall und ihre Schaffenskraft.
Da ist es vielleicht gar nicht verwunderlich, wenn ich als Betrachter den Halt verliere und hineingezogen werde – in den Strudel, in das Brausen, in die Weite.
Frank Buchholz